Lerne alles über die fünf Aufgaben wirksamer Führung nach Prof. Dr. Fredmund Malik
Inhalt
Für Ziele sorgen
Malik spricht sich deutlich für „wenige Ziele“ aus. Lasse nicht zu, dass Wichtiges verloren geht.
Wichtig: Quantifizierung ist nicht gleich Messbarkeit
Ein Ziel muss also nicht in Zahlen messbar sein, allerdings muss die Erreichung beschreibbar sein. Die Gefahr dabei: Ziele, die nicht leicht messbar sind, können schnell aus dem Fokus geraten, weil sie schwer zu fassen sind. Ein Beispiel ist die Mitarbeiterzufriedenheit, sie ist super wichtig, aber schwer in harte Zahlen zu gießen.
Lass Deine Mitarbeiter an der Erarbeitung der Ziele teilhaben und beziehe ihr Wissen mit ein. Gehe noch einen Schritt weiter und frage Deine Mitarbeiter, welche Ressourcen sie zur Erfüllung der Ziele brauchen. Auf diese Weise müssen sie sich intensiv mit den Zielen und der Vision beschäftigen, was die Ziele automatisch klar und realistisch macht.
Dieser Prozess schafft wirkliches Interesse an den Zielen und Dir als Führungskraft mehr Zeit für Deine eigentlichen Aufgaben.
Voraussetzung dafür ist, dass der Mitarbeiter das große Ganze versteht und so erkennen kann, wozu dieses Ziel führen soll. Als Führungskraft stellst Du sicher, dass die Mitarbeiter das Ziel immer deutlich vor Augen haben, damit sie richtige Entscheidungen selbst treffen können. Du als Führungskraft begleitest die Mitarbeiter und kannst natürlich nachsteuern. Frage Deine Mitarbeiter regelmäßig, wo sie auf dem Weg der Erreichung der Ziele grade sind.
Lerne, wie Du mit Feedback Deinen Mitarbeitern hilfst, ihre Ziele zu erreichen.
Organisieren
Ständiges Umorganisieren führt nur zu Chaos. Es gibt einfach keine optimale Organisation. Für Malik ist klar: Unwirksames Management kann niemals durch Organisation aufgefangen werden.
Gutes Management kann jedoch Schwächen in der Organisation kompensieren, dafür wurden 3 Anforderungen definiert:
- Die Organisation muss sich so aufstellen, dass das, wofür der Kunde sie bezahlt, im Mittelpunkt allen Handelns steht.
Beispiel: Worum geht beim Produkt? – nur um das Produkt oder auch um ein Image - Die Organisation muss so beschaffen sein, dass die Mitarbeiter auch tatsächlich das tun können, wofür sie bezahlt werden. Frage sie, um herauszufinden, wo die Organisation eher als Hindernis wahrgenommen wird.
- Dementsprechend muss auch das Top-Management das tun können, wofür es bezahlt wird. Ich rede nicht von der Prüfung der Handyrechnungen.
Ich möchte es mal in meine Worte fassen:
Gute Organisation ist, wenn es wenige Management-Stufen gibt, mit wenig Störkommunikation. Der Mitarbeiter muss seinen Job machen können, ohne sich ständig abstimmen zu müssen. Dazu gehört auch das Reduzieren von Meetings.
Entscheiden
Malik definiert hier zunächst mal 6 verbreitete Irrtümer:
1. Illusion: Das Problem scheint klar zu sein.
Viele Führungskräfte wissen sicherlich, was los ist und was das Problem ist. Und hier entstehen oft Verständnisprobleme über das Problem. Stichwort: subjektive Wahrnehmung. Wo für Dich als Führungskraft das Problem vollkommen klar ist, kann ein anderer nicht den Hauch eines Problems erkennen.
2. Eine gute Führungskraft ist die, die möglichst schnell Entscheidungen trifft.
Wir brauchen mit Bedacht gefällte Entscheidungen & einen Hingucker auf Alternativen. Malik setzt hier auf größtmögliche Objektivierung.
3. Zufriedengeben mit bestehenden Alternativen.
Es gibt immer mehr Alternativen, als wir kennen. Wer zu früh aufhört zu suchen, wird meist nur die Standard-Optionen haben.
4. Nur ganz komplizierte Methoden führen zu guten Ergebnissen.
Meistens führen einfache Methoden zum gewünschten Ziel. Verakademisieren ist oft schlicht ein Zeichen von Entscheidungs- und Verantwortungsschwäche.
5. Entscheidungen im Konsens fällen.
Wenn Sie gute Entscheidungen wollen, dann dürfen Sie gute Diskussionen zulassen. Dissens führt zu unterschiedlichen Alternativen. Das Übernehmen anderer Meinungen ist keine Schmach! Allerdings muss eine Entscheidung gemeinsam getragen werden können. Malik ist überzeugt, dass viele Entscheider zu früh nach dem Konsens gieren, weil er harmonischer sei, dabei führt nur der Dissens zu einem Pool an Meinungen, auch wenn er anstrengender ist.
6. Die Entscheidung ist wichtig.
Solange keine Umsetzung erfolgt, ist sie nicht wichtig. Dazu hat Malik eine Prozesskette zur Realisierung definiert:
- Präzise Bestimmung des Problems
- Spezifikation der Anforderung, die die Entscheidung erfüllen muss
- Herausarbeiten von Alternative
- Analyse der Risiken & Folgen jeder Alternative sowie Festlegung von Grenzbestimmungen
- Die Entscheidung an sich
- In dieser Entscheidung muss die Realisierung eingebaut sein
- Etablierung von Feedback zur Realisierung
Kontrollieren
Nur wenig Führungskräfte haben Spaß an Kontrolle, trotzdem ist es unsere Aufgabe. Die Basis von Kontrolle ist Vertrauen. Wir dürfen ruhig annehmen, dass unsere Mitarbeiter ihr Bestes geben. Kontrolle muss wertschätzen und darf keine Schikane sein. Kontrolliere, was nötig, nicht, was möglich ist.
Wo es keine messbaren Größen gibt, muss dies von einem möglichst erfahrenen Manager gewissenhaft beurteilt werden. Hier gilt: Rede mit den Leuten darüber, um eine gewissenhafte Beurteilung zu fällen. Ganz nach dem Motto:
Führung beginnt da, wo Messbarkeit aufhört.“
Finde heraus, wie Du mit One on Ones Deine Mitarbeiter vertrauensvoll führen kannst.
Menschen entwickeln und fördern
Nach Malik muss die Mitarbeiterentwicklung so individuell sein wie der Mitarbeiter selbst. Dazu 5 Punkte:
- Die Aufgabe an sich lässt Gelerntes anwenden. Dann kommen größere, schwerere Aufgaben, um Leistung zu steigern.
- Die Stärken eines Mitarbeiters entwickeln. Was sind die Stärken? Schauen Sie auf die bisherigen Ergebnisse.
- Der richtige Chef. Für einen bestimmten Entwicklungsschritt braucht Ihr Mitarbeiter den passenden Chef.
- Platzierung des Mitarbeiters. Ist er ein Team-Player, ein Einzelgänger, ein Projekt-Mensch etc.
- Sparsam loben. Wenn Sie sparsam loben, erhalten Sie den Wert eines Lobs.
Lerne, wie Du mit Feedback Deinen Mitarbeitern hilfst, sich stetig weiterzuentwickeln.