Dies ist die zweite Episode zu den fünf Aufgaben wirksamer Führung nach Prof. Dr. Fredmund Malik.
In der letzten Episode hatte ich bereits die ersten beiden Aufgaben wirksamer Führung angesprochen. Die letzten drei Aufgaben sind das heutige Thema.
3. Entscheiden
Malik definiert hier zunächst mal 6 verbreitete Irrtümer.
1. Illusion: Das Problem ist klarDa spreche ich jetzt nur kurz die subjektive Wahrnehmung an. Wo einer ein riesen Drama sieht, kann ein anderer nicht den Hauch eines Problems erkennen.
2. Eine gute Führungskraft ist die, die möglichst schnell Entscheidungen trifft.Wir brauchen mit Bedacht gefällte Entscheidungen & einen Hingucker auf Alternativen. Wenn Führungskräfte vermeintlich angenommen intuitiv entscheiden, dann müssen Sie genauer hingucken. Die meisten, die “intuitiv” entscheiden, sind solide ausgebildet und blicken auf jahrelange Erfahrung zurück.
3. Zufriedengeben mit bestehenden AlternativenEs gibt immer mehr Alternativen, als wir kennen. Wer zu früh aufhört zu suchen, wird meisst nur die Standard-Optionen haben.
4. Nur ganz komplizierte Methoden führen zu guten Ergebnissen.Sehr oft fürhen einfache Methoden zum gewünschten Ziel. Verakademisieren ist oft schlicht ein Zeichen von Entscheidungs- und Verantwortungsschwäche.
5. Entscheidungen im Konsens fällenWenn Sie gute Entscheidungen wollen, dann dürfen Sie gute Diskussionen zu lassen. Dissens führt zu unterschiedlichen Alternativen. Das Übernehmen anderer Meinungen ist keine Schmach! Allerdings muss eine Entscheidung gemeinsam getragen werden können.
Malik ist der Meinung, dass viele Entscheider zu früh nach dem Konsens gieren, weil er harmonischer sei, dabei führe nur der Dissens zu einem Pool an Meinungen, auch wenn er anstrengender ist.
6. Die Entscheidung ist wichtigSolange keine Umsetzung erfolgt, ist sie nicht wichtig. Dazu hat Malik eine Prozesskette zur Realisierung definiert:
Präzise Bestimmung des Problems
Spezifikation der Anforderung, die die Entscheidung erfüllen muss
Herausarbeiten von Alternativen
Analyse der Risiken & Folgen jeder Alternative sowie Festlegung von Grenzbestimmungen
Die Entscheidung an sich
In dieser Entscheidung muss die Realisierung eingebaut sein
Etablierung von Feedback zur Realisierung
4. Kontrollieren
Nur wenig Führungskräfte haben Spaß an Kontrolle, trotzdem ist es unsere Aufgabe. Die Basis von Kontrolle ist Vertrauen. (Dazu hier ein schöner Klicktipp – LeadersTalks mit Bernd Geropp: Vertrauen oder Kontrolle)Wir dürfen ruhig annehmen, dass unsere Mitarbeiter ihr Bestes geben. Kontrolle muss wertschätzend und darf keine Schikane sein. Kontrollieren Sie was nötig, nicht was möglich ist.
Mal wieder die Zahlen. Dinge die schlecht messbar sind, stehen oft nicht im Bericht. Also müssen Sie vor Ort gehen und mit den Leuten reden.
Führung beginnt da, wo Messbarkeit aufhört.
Die letzte Aufgabe ist:
5. Menschen entwickeln und fördern
Nach Malik muss die Mitarbeiterentwicklung so individuell sein, wie der Mitarbeiter auch. Dazu 5 Punkte.
Die Aufgabe an sich lässt Gelerntes anwenden. Dann kommen größere, schwerere Aufgaben, um Leistung zu steigern.
Die Stärken eines Mitarbeiters entwickeln. Was sind die Stärken? Schauen Sie auf die bisherigen Ergebnisse.
Der richtige Chef. Für einen bestimmten Entwicklungsschritt braucht Ihr Mitarbeiter den passenden Chef.
Platzierung des Mitarbeiters. Ist er ein Team-Player, ein Einzelgänger, ein Projekt-Mensch etc.
Sparsam loben. Wenn Sie sparsam loben, erhalten Sie den Wert eines Lobs.
Wenn Sie dieses Thema für Sie interessant ist, kann ich Ihnen die Lektüre des Buches nur stark ans Herz legen. Ich habe Ihnen unten sowohl das Buch als auch das Hörbuch zur einfachen Bestellung bei Amazon verlinkt.
Haben Sie wieder eine wirksame Woche.
Ihr OLAF KAPINSKI, vormals Dammann
Die Führungslehre nach Prof. Dr. Fredmund Malik
- Episode 21 – Wer ist eigentlich Fredmund Malik?
- Episode 22 – 6 Grundsätze wirksamer Führung
- Episode 23 – 5 Aufgaben wirksamer Führung, Teil 1
- → Episode 24 – 5 Aufgaben wirksamer Führung, Teil 2
- Episode 25 – 7 Werkzeuge wirksamer Führung