Ich hatte vor einiger Zeit ein Gespräch, es ging um Management vs. Führung. Die Unterschiede habe ich hier im Podcast schon häufiger besprochen. Management schaut nach hinten. Das heißt der Auftrag lautet: Das was bereits besteht, soll stabil gehalten und wenn überhaupt, dann nur minimal optimiert werden. Management macht Änderung nur dann, wenn „gestern“ irgendwas passiert ist. Wenn also eine Maschine nicht so funktioniert, wie sie soll, dann wird an dieser Stelle optimiert. Aber mal den gesamten Prozess und das Endprodukt in Frage zu stellen, das ist die Aufgabe von Führungskräften. Führung guckt nach vorne. Im Führungsbereich geht es darum, eine Vision zu haben, eine Idee, die anpeilt, wo es in Zukunft mit dem Unternehmen hingehen soll.
Führung rüttelt und schüttelt
In jeder Industrie sinken die Markteintrittshürden, sieht man daran, dass Staubsaugerfirmen anfangen können, Autos zu bauen. Was die Firmen nicht selber an Veränderung und Innovation machen, macht dann halt jemand anders. Soweit so gut. Irgendwann tauchte während des eingangs erwähnten Gesprächs die Frage auf: Was ist mit Personalführung – ich dachte, das hätte was mit Leuten zu tun? Naja, meine Antwort darauf war, dass es eben auch nur Management ist.
Mitarbeiter zu führen ist weniger Kunst als gutgemachtes Handwerk
Mitarbeiter zu führen ist eine aktive Entscheidung, die Sie treffen müssen. Also die Entscheidung ist: Wollen Sie mit Menschen umgehen oder nicht? Gute Führung bedeutet, Sie führen Menschen. Ich habe mich die Jahre über immer wieder mit Malik auseinandergesetzt. Er sagt, dass Führung erlernbar sei. Damit positioniert er sich ganz klar gegenüber den Leuten, die meinen, sie seien zum Führen geboren. Das “dazu geboren sein” wird an der Stelle problematisch, wenn Führungskräfte ihre Sache machen und die auch gut machen, aber nicht sagen können warum. Das wird wenig reproduzierbar. Noch mal zurück zu Fredmund Malik und seiner Aussage. Ich bin auch der Meinung, dass man Führung lernen kann. Aber die Entscheidung, ob Sie mit Menschen interagieren möchten, die müssen Sie schon treffen. Es gibt Leute, die sind einfach weniger empathisch und haben auch nicht so Lust auf Interaktion. Und eben genau diese Leute werden wohl kaum Führung richtig lernen können. Die Entscheidung ist hier ein ganz wichtiger Punkt.
Gut gemachte Mitarbeiterführung ist Management. Es geht darum, zu schauen was haben wir gestern gemacht, wie können wir das Gestern ein bisschen verbessern.
Bleiben Sie in Führung!
Ihr Olaf Kapinski 🙂
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