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Erlaubt ist, was Sie können – Warum Können den Unterschied macht

In Trainings und Webinaren höre ich immer wieder denselben Einwand: „Das ist ja schön und gut, aber kann man das nicht auch anders machen?” Diese Frage zeigt ein fundamentales Missverständnis über Führung und Professionalität. Die Antwort ist einfach: Erlaubt ist, was Sie können – was Sie beherrschen.

Der Meister erkennt sich am Pfusch

Kennen Sie den Handwerkerspruch „Am Fusch erkennt man den Meister”? Das bedeutet nicht, dass Meister schlechte Arbeit abliefern. Es bedeutet, dass der Meister genau weiß, wo er abkürzen kann, ohne die Qualität zu gefährden.

Ein erfahrener Projektmanager weiß beispielsweise genau, welche zwei Seiten seines 50-seitigen Berichts wirklich gelesen werden – und investiert seine Zeit entsprechend. Die anderen 48 Seiten? Möglicherweise Routine. Aber: Das funktioniert nur, wenn Sie die Tragweite Ihrer Entscheidungen vollständig verstehen.

Werkzeuge beherrschen statt herumstümpern

Herumstümpern erkennen Sie daran, dass es lange dauert und anstrengend ist. Sobald Sie das richtige Werkzeug für ein Problem haben, wird es weder mühsam noch zeitraubend. Die Anstrengung liegt dann nur noch darin, dass Sie etwas zum ersten Mal anwenden.

Nehmen Sie das Beispiel One-on-Ones: Wöchentliche Einzelgespräche sind die günstigste Methode, um Vertrauen zu Mitarbeitern aufzubauen – günstig im Sinne von geringstem Zeitaufwand bei größter Wirkung. Wenn Sie eine andere Methode haben, die das gleiche Ziel erreicht und Sie diese beherrschen: Go for it!

Von der Baustelle lernen

Schauen Sie auf eine Baustelle: Die am geringsten bezahlten Arbeiter schleppen Material. Die am besten bezahlten – Bauleiter und Architekten – haben studiert, verfügen über jahrelange Erfahrung und enormes Fachwissen. Sie erzeugen den größten Mehrwert, weil ihr Versagen das ganze Projekt gefährdet.

Die Kernbotschaft lautet:

  • Je mehr Sie drauf haben, desto wirksamer werden Sie
  • Je wirksamer Sie werden, desto wertvoller werden Sie
  • Die Leute mit dem meisten Können bekommen das meiste Geld

Führung ist Handwerk

Führen ist ein Handwerk – und wie jedes Handwerk kann man es lernen. Die entscheidende Frage ist: Können Sie mehr? Erweitern Sie kontinuierlich Ihren Werkzeugkasten, anstatt bei den immer gleichen drei Tools zu bleiben.

Ihr Abstand zum Vorstand ist proportional zu Ihrer eigenen Unwichtigkeit. Machen Sie sich wichtig, indem Sie sich auskennen. Seien Sie wertvoll durch Kompetenz, nicht durch Lautstärke.

Bleiben Sie in Führung
Ihr Olaf Kapinski 🙂