565 Die fünf Gesetzte der Dummheit

Die fünf Gesetze der Dummheit: Ein satirischer Blick auf Führungsherausforderungen

Als Führungskraft kennen Sie das sicherlich: Da läuft alles rund, die KPIs stimmen, und plötzlich kommt jemand im Meeting mit einem völlig absurden Vorschlag um die Ecke. Heute möchte ich Ihnen die “Fünf Gesetze der Dummheit” des italienischen Wirtschaftshistorikers Carlo M. Cipolla vorstellen – eine satirische, aber durchaus erhellende Betrachtung menschlichen Verhaltens.

Gesetz 1: Die unterschätzte Anzahl

Das erste Gesetz besagt: Jeder unterschätzt die Anzahl dummer Menschen. Das bedeutet nicht, dass wir Menschen abwerten sollten, sondern dass wir als Führungskräfte realistisch einschätzen müssen, mit welchen Herausforderungen wir konfrontiert werden. Selbst erfahrene Senior Manager können manchmal Entscheidungen treffen, die uns sprachlos machen.

Gesetz 2: Universelle Verteilung

Besonders interessant ist das zweite Gesetz: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person dumm handelt, besteht unabhängig von allen anderen Eigenschaften. Das heißt, weder Ausbildung noch Position schützen vor unvernünftigen Entscheidungen. Es gibt genauso viele promovierte Physiker wie ungelernte Arbeiter, die gelegentlich unlogisch handeln.

Gesetz 3: Das Lose-Lose-Prinzip

Das dritte Gesetz definiert Dummheit als Handlungen, die anderen schaden, ohne selbst Gewinn zu erzielen – manchmal sogar mit eigenem Verlust. Stellen Sie sich vor: Eine Mitarbeiterin löscht aus Rache die gesamte CRM-Datenbank. Resultat: Kunde weg, DSGVO-Strafen, Kündigung. Niemand gewinnt.

Gesetz 4: Unterschätzte Gefahr

Das vierte Gesetz warnt: Intelligente Menschen unterschätzen das Gefährdungspotential dummer Menschen. Als Führungskraft glauben wir oft, mit Daten und Workshops jeden überzeugen zu können. Cipolla sagt jedoch: Vergessen Sie das. Manche Menschen sind immun gegen Evidenz. Der einzige Schutz ist Abstand.

Die Matrix der Handlungen

Cipolla entwickelte eine Matrix mit vier Kategorien:

  • Dumme Menschen: Handeln zu ihrem eigenen Nachteil und zum Nachteil anderer
  • Banditen: Handeln zu ihrem Vorteil, aber zum Nachteil anderer
  • Naive Menschen: Handeln zum Vorteil anderer, aber zu ihrem eigenen Nachteil
  • Intelligente Menschen: Handeln sowohl zu ihrem eigenen als auch zum Vorteil anderer

Praktische Anwendung im Führungsalltag

Diese satirische Betrachtung bietet uns als Führungskräfte ein nützliches Raster. Wenn wieder einmal jemand fünf Minuten vor Feierabend eine “schnelle Frage zum Businessplan” stellt, können Sie einordnen: Das ist destruktives Verhalten, dem Sie Grenzen setzen müssen.

Das Ziel ist nicht, Menschen zu kategorisieren, sondern bewusster wahrzunehmen, welche Verhaltensweisen konstruktiv sind und welche nicht – und entsprechend zu handeln.

Bleiben Sie in Führung
Ihr Olaf Kapinski 🙂