257 Vertrauensaufbau für junge Führungskräfte

Ich spreche im Podcast hier ja immer wieder von Vertrauen und wie wichtig das für Ihren Erfolg, aber auch den Erfolg Ihres Teams ist. Vor allem für junge Führungskräfte ist es aufgrund verschiedener Faktoren gar nicht so leicht, Vertrauen aufzubauen – zumindest denken sie das. Mit jung meine ich Führungskräfte, die tatsächlich noch im Baujahr jung sind.

Angenommen, Sie sind etwa Mitte 30 und kommen neu in die Firma als frische Führungskraft, die jetzt ein Team mit deutlich älteren Menschen führen soll. Viele Ängste resultieren aus Klischees heraus. Wenn ein älterer Mitarbeiter „nein“ sagt, dann vielleicht auch einfach, weil er Erfahrung hat und nicht, weil er Sie nicht ernst nimmt. Nur so als Beispiel am Rande.

1. Unterstellen Sie kein Misstrauen

Es ist einfach nicht wahr, dass einer jüngeren Führungskraft nicht getraut wird. Gehen Sie mal grundsätzlich davon aus, dass die Leute in der neuen Firma positiv sind.

2. Wer wollte Ihren Job haben?

Wenn Person xy Ihren Job nicht bekommen hat, dann Fragen Sie bei Ihrem Chef nach, warum das so ist und dann schweigen und beobachten Sie. Person xy muss das nicht von Ihnen hören, warum er eben nicht geeignet war. Da hat wirklich keiner Lust drauf. Sie beobachten einfach. Wenn Person xy sich mit der Situation vollständig arrangiert – kein Problem, wenn sie anfängt, gegen Sie zu schießen – suchen Sie das Gespräch!

3. One-on-One’s und Feedback

Sie sind neu? Dann machen Sie es neu. Sie können tun, was Sie wollen. Nutzen Sie diese super Chance, neue Tools einzuführen. Ich empfehle Ihnen, sofort diese beiden Dinge zu etablieren.

4. Teammeetings

Zum „Warmwerden“ sind Teammeetings ideal. Hören Sie Ihrem neuen Team zu! Sie kriegen da schon mal einen guten Eindruck von Ihren Leuten. Also auch am besten sofort einführen.

5. Mal’n Bierchen?

Sie sollen jetzt hier kein Saufgelage einleiten. Aber laden Sie Ihr Team ruhig mal auf ein Bier, Cola, whatever, ein. Das lockert Einiges auf und Sie kriegen Anschluss. Sie sind der Chef und eine gepflegte Feierlichkeit beendet dieses Verhältnis nicht.

6. Keine Fach-Wettkämpfe!

Lassen Sie sich nicht auf Challenges im Bereich Fachthemen ein. Sie sind da nicht als Facharbeiter, sondern als Führungskraft. Und ja, vielleicht weiß der Admin mehr über Linux, aber das ist eben auch sein Job. Ihrer ist ein anderer!

7. Wertschätzung

Sie sollten Ihre Mitarbeiter nicht rückwirkend bewerten. Was gestern passiert ist, ist gestern passiert. Jetzt sind Sie da und läuten sozusagen einen Reset ein. Sie bewerten die Zukunft. Sie sagen, was wichtig für Sie ist und danach können Sie wertschätzen.

8. Zukunft

Versuchen Sie, schrittweise Neues einzuführen. Sie sollten nicht wie ein Wirbelwind durch Ihre neue Organisation toben und alles Alte umschmeißen wollen, weil Sie sind ja neu und jetzt wird alles anders. Sie dürfen Ihre Leute abholen und natürlich dürfen und müssen Sie auch Entscheidungen treffen.

9. Vergangenheit

Sie haben einen großen Vorteil mit Leuten, die schon lange dabei sind. Sie kennen nämlich die Firma und die Leute. Hören Sie denen zu! Bewerten Sie nicht, weder positiv noch negativ. Auch von Lästereien sollten Sie die Finger lassen. Hören Sie zu und sammeln Sie damit Ihr Wissen über die Firma.

10. Widerstand

a) verdeckter Widerstand

Wenn Sie diese Form von Widerstand spüren, dann sprechen Sie das im One-on-One an. Sie brauchen einen geschützten Raum dafür. Diskutieren Sie offen, vielleicht hat der Mitarbeiter auch einfach eine Sache nicht klar gehabt.

b) offener, nicht konstruktiver Widerstand

„Das haben wir schon immer so gemacht!“ Mit solchen Aussagen müssen Sie konstruktiv umgehen. Wenn Ihre Mitarbeiter nicht glauben, dass sie mit Ihrem Vorschlag das Ziel erreichen, dann müssen Sie klarer werden. Ihre Mitarbeiter sagen „das klappt hier doch eh nicht!“, fragen Sie nach, was gegeben sein muss, damit es klappt.

Vertrauen bekommt, wer vertrauen wert ist!

Sie müssen Ihre Leute respektieren und dann müssen Sie auch überhaupt keine Sorge haben, dass Sie ein Problem mit einem „älteren Team“ haben.

Zum Schluss noch zwei Gedanken, in die Sie sich einfach mal reinfühlen können:

Manche Mitarbeiter wollen eigentlich nur noch in die Rente. Erwarten Sie nicht, dass Sie sie noch umkrempeln können und belassen Sie es dabei.
Und denken Sie daran, dass Sie eine gewisse Einschüchterung erzeugen können, wenn Sie den kompletten Laden auf den Kopf stellen wollen. Vielleicht haben Sie nämlich Mitarbeiter mit familiären Verpflichtungen etc, die plötzlich Ihre Existenz in Gefahr sehen.

Bleiben Sie in Führung!
Ihr Olaf Kapinski 🙂

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