37-Was hat HR mit der verdammten digitalen Transformation zu tun?

Mit der heutigen Episode nehme ich an der Blogparade von HumanResourcesManager.de mit dem Hashtag #ZukunftHR teil.Das HR-Magazin HumanResourcesManager.de hat in diesem Artikel die Frage gestellt: „Was hat HR mit der verdammten digitalen Transformation zu tun, verdammt noch mal?!“. Und damit zur Blogparade aufgefordert, also um die Beiträge anderer Blogger gebeten.

Ich habe erst einmal suchen müssen, was diese „digitale Transformation“ denn sein könnte und war dann enttäuscht: Damit bezeichnen einige Menschen das, was um uns herum passiert: Die Digitalisierung, die Technisierung, das 21. Jahrhundert. Ich nenne es Leben.

Wie beobachtet die Ablösung von vormals kostenpflichtigen Angeboten durch kostenfreie Alternativen. Sämtliche großen Online-Dienste sind, zumindest in einer einfachen Form, kostenfrei nutzbar. Durch die einfache globale Vermarktbarkeit ist die Vielfalt der heute verfügbaren Produkte wahrscheinlich so hoch wie nie zuvor. Ich habe gestern meine neue und ziemlich stylische Handy-Hülle in einem Brief aus China bekommen. Wir können jedes Wissen online finden, was noch vor 10 Jahren ein teures Buch erforderte, findet sich heute in einem gut gemachten Video auf YouTube.

Was eine zweite Komponente beleuchtet: Die Mitmach-Kultur. Menschen beteiligen sich, nutzen viel vom Verfügbaren und teilen ihr Wissen dann mit den anderen. Genau deswegen gibt es diesen Podcast und deswegen hören Sie ihn sich an. Große Teile der IT-Infrastruktur basiert auf genau dieser Idee: Linux, Apache, Firefox und natürlich WordPress und Audacity, mit denen ich diesen Podcast mache, sind freie Software. Geschaffen von interessierten Menschen für interessierte Menschen.

Die Verfügbarkeit jedes Dienstes für jeden erzeugt allerdings auch gigantische Monopole. Niemand kann all die verfügbaren Optionen bewerten. Und da Menschen Menschen trauen, gewinnen immer die Dienste mit den meisten Nutzern. Heute trauen alle Facebook. LinkedIn, Xing, StudiVZ und wie all diese Networks so heißen, nutzt kaum jemand.Allerdings leben wir auch in einer Zeit des mündigen Benutzers. Wenn ein Dienst das Vertauen missbrauch, wandern die Nutzer zu den anderen ab. Monopole fallen so schnell wie nie zuvor, siehe Blackberry oder Nokia. Oder eben auch StudiVZ.

Und das ist nun mit „digitale Transformation“ gemeint? Ich hoffe nicht, denn für alle Absolventen ist das schlicht ihr Leben. Fragen Sie sie mal, ob sie den Begriff digitale Transformation kennen oder ob für sie nicht Dinge wie online Shopping, online Wissen, Kultur des Teilens, des Mitmachens und Vielfalt schlicht natürlich sind, normal sind.

Ich glaube moderne Menschen brauchen keine digitale Transformation, kennen den Begriff nicht und brauchen ihn auch nicht.

Für mich lassen sich die HR-Aufgaben in drei Bereiche einteilen. Und das ist nur meine Sicht auf die Welt, jeder darf da eine eigene haben.

Interne Prozesse

Der erste Bereich sind die internen Prozesse, also das was die Mitarbeiter und auch wir Führungskräfte sehen. Und hier höre ich sehr viel Klagen. Nicht über die Prozesse an sich, sondern über die Darreichungsform: Da gibt es tatsächlich noch Papierformulare, wenn es denn schon digitalisiert ist, dann oftmals furchtbar. Hier sollte HR m.E. nach viel stärker als Anforderer auftreten und sich nicht mit dem zufrieden geben, was sich halt einfach und damit billig machen lässt.

Recruiting

Der zweite Teil ist der Rekrutierungsprozess und meine Meinung dazu hören Sie sich an Besten einfach an. Hier nur das Zitat: Wenn es wirklich den „War for Tallents“ gibt, dann verweise ich auf den großen Philosophen Tom Arraya, der passend formulierte:

You win the war at the frontline!

Anwalt der Mitarbeiter

Der dritte Teil der HR-Aufgaben wird nach meinen Beobachtungen nur sehr selten ausgelebt. Ich nenne ihn „Anwalt der Mitarbeiter“, und der Begriff passt nicht richtig. Es braucht neben den beiden Parteien Führungskräfte (die ihren Bereich im Blick haben) und Betriebsräten (die das Wohl ihrer Wähler im Blick haben) einen dritten, der das Ganze im Blick hat. Nicht aus Sicht der Firmenleitung, sondern aus Sicht der Mitarbeiter. Wer fordert denn Mitarbeiter-Entwicklung? Wer definiert die Art und Weise, wie die Menschen in einer Firma miteinander umgehen wollen? Wer fordert die langfristigen Maßnahmen, die kurzfristig immer verlieren, aber strategisch schlicht richtig sind? Hier wünsche ich mir starke HR-Abteilungen!

Ich wünsche mir viel mehr HR-Abteilung, die aktiv an der Weiterentwicklung ihrer Firmen arbeiten, die aktiv die Entwicklung der Mitarbeiter fördern und auch fordern, die sich selbst als mehr positionieren, als Personalakten zu pflegen.

Und das ist sehr liebevoll gemeint, wir erfolgreiche Führungskräfte brauchen Sparringspartner. Wir brauchen erfolgreiche HR-Abteilungen!

Das war meine Sicht. Diskutieren Sie mit mir, lassen Sie mich wissen, wie Sie das sehen.

Haben Sie auch diesmal wieder eine erfolgreiche Woche

Ihr OLAF DAMMANN

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