Die heutige Jubiläumsepisode stellt die letzte Episode dieser zweiten Staffel dar und kumuliert meine ganze Idee in eine These: Führung ist Haltung.
Ich frage mich heute:
Was ist Führung? Was brauchen Führungskräfte? Was zeichnet eine Führungskraft aus? Und kann das jeder?
Nach Malik (In Episode 21 bis 25 habe ich seine Führungslehre genauer beschrieben.) ist Führung für jede Person lernbar, weil die Tools, die jemanden zur Führungskraft machen, lernbar sind.
Die Auffassung von Managertools, also Michael Auzenne and Mark Horstman, ist ähnlich, jedoch mitarbeiterorientierter. Hier werden lernable equivalents in den Mittelpunkt gerückt, also auch lernbar sind.
Mir ist jedoch immer klarer geworden, dass Führung eben nicht nur die Nutzung von erlernten Werkzeugen ist. Und vor einiger Zeit schickte mir mein Hörer Erik Schreier diesen knackigen Satz:
[bctt tweet=”Führung ist Haltung.”]
Und genau das trifft es.
Führungkräfte haben meist schon vor ihrer beruflichen Führungstätigkeit geführt. Ob es als Klassensprecher, im Ehrenamt oder als Kopf von anderen Teams war, meist haben sie wie selbstverständlich diese Position eingenommen. Die unbewusste Bereitschaft, diese Stellung einzunehmen, liegt sozusagen im Blut.
Dabei ist Führung so LANGWEILIG! Im Grunde wiederholt eine erfolgreiche Führungskraft ihre Tools lediglich. Ziel ist, dass alles in automatisierte Vorgänge gelenkt wird, sodass es einen konstanten, kalkulierbaren Aufwand gibt und keine großen Krisen, in denen man den Kahn herumreißen muss. Die kleineren und größeren Katastrophen kommen ja trotzdem.
Einen kleinen shiny, fancy Teil gibt es jedoch als Führungskraft. Das liegt jedoch nicht in der Tätigkeit, sondern im Image. Und auch das wird aus Aktionen gebildet, die man lange tut… dauerhaft.. langanhaltend… Langanhaltung. Haltung. Führung ist Haltung. Und immer wieder:
[bctt tweet=”Führung ist Marathon und kein Sprint.”]
Führung ist Haltung
Im Folgenden habe ich alles, was für mich den ursprünglich abstrakten Begriff Haltung ausmacht, in für Führungskräfte relevante Kernpunkte gegliedert.
Ergebnisorientierung
Oberste Priorität haben für einen Team-Chef die Ergebnisse, die sein Team ihm liefern. Der Weg dahin ist völlig uninteressant. Das geht soweit, dass Sie die Kontrolle über “unwichtige” Prozesse sogar durch Delegation verlieren.
Menschenorientierung
Eine menschenbejahende Einstellung ist elementar. Da Sie selber führen und managen, aber die Ergebnisse nicht aktiv liefern, ist Kommunikation mit Mitarbeitern enorm wichtig. Weiterhin sollten Sie aber auch Lust auf Kommunikation mit eventuellen Auftraggebern und vor allem Ihrem Chef haben.
Ego
Sie als Führungskraft fungieren als Vorbild. Zwangsläufig schauen die Menschen durch Ihre Position auf Sie. Über Sie wird geredet, dadurch bildet sich Ihr Image. Wenn Sie ein für Sie vorteilhaftes Image haben wollen, sollten Sie mit sich selbst im Reinen sein, klare Moral- und Wertevorstellungen haben. Der Vorteil hinter so konstanten und festen Maximen ist, dass Sie anhand derer schneller Entscheidungen treffen können.
Selbstverständlich agieren Sie in solch einer Position als Vorbild, was positiv sowie negativ beeinflussend sein kann. Sie können dies aber als Tool nutzen und gewünschtes Verhalten vermitteln.
Entwicklungsgier
Damit meine ich die Lust auf Bewegung, Veränderung und auch Wettkampf. Nur mit der Leidenschaft zur Leistung werden Sie mit Ihrem Team erfolgreich. Dazu gehören auch doofe, schwierige Aufgaben, die mal gemacht werden müssen. Aber hey – dafür werden wir schließlich gut bezahlt.
Verantwortung
Sie haben Verantwortung für Ihre Mitarbeiter. Und das darf so weit gehen, dass Sie das Können jedes einzelnen fördern. Dies kann man beispielsweise als Coachings in Chef-Gespräche einbinden.
Nur reicht das nicht, um eine erfolgreiche Führungskraft zu sein. Eine solche zeichnet sich durch ihre Haltung aus. Haltung macht eine Führungskraft. Die erlernten Werkzeuge dazu machen eine erfolgreiche Führungskraft. Nur die Werkzeuge, ohne die entsprechende Haltung, macht nicht viel.
Sie merken, ich gehe nicht weg von dem Gedanken, dass Führung lernbar ist. Ich verabschiede mich lediglich vom Ausgangspunkt, dass Führung ein einfaches Aneinanderreihen von erlernten und repetierten Tools ist.
Das war die zweite Staffel meines Podcasts, der nun seit 1,5 Jahren wöchentlich hier für Sie veröffentlicht wird. Sie beinhaltete 53 Episoden, davon 13 Interviews:
- 77-Visionen in der Praxis
- 72-Experteninterview mit Jörg Walter überProjektmanagement
- 68-Experteninterview mit Claudia Kauscheder über Homeoffice
- 65-Experteninterview mit Markus Cerenak über ein Arbeiten ohne Chef
- 59-Experteninterview mit Frau Maier über Outfit
- 55-Experteninterview mit Frank Baumann-Habersack über Autorität
- 52-Experteninterview mit Nina Herrmann über Stress
- 49-Experteninterview mit Simone Gerwers über MUTausbrüche
- 44-Experteninterview mit Marc A. Pletzer über Erfolg
- 41-Experteninterview mit Bernd Geropp über Training
- 36-Experteninterview mit Dr. Bernd Slaghuis über Karriere
- 32-Experteninterview mit Silke Glüsenkamp über Metaprogramme
- 28-Experteninterview mit Antje Brand über Ernährung
Insgesamt habe wurden fast 100.000 Episoden herunter geladen! Ich bedanke mich für über 40 positive Bewertungen auf iTunes, Ihr Interesse, Ihr Feedback und natürlich das Zuhören und Abonnieren.
Kurze Ankündigung zum Abschluss: Selbstverständlich geht es nahtlos weiter! Die folgende, dritte Staffel wird ein halbes Jahr laufen. Ich freue mich auch dort auf Sie.
Haben Sie eine wunderschöne Woche
Ihr OLAF DAMMANN
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