Heute geht es darum, den Chef zu führen. Was die Frage aufwirft, ob das überhaupt geht.
Führen besteht ja auch ganz vielen verschiedenen Tätigkeiten. Einige Komponenten funktionieren auch nach oben, andere tun es nicht
Warum ist das überhaupt wichtig? Warum sollen wir unseren Chef führen, reicht doch wenn der uns führt. Dem begegne ich zunächst mit dieser provokanten These:
[bctt tweet=” Der Chef ist der wichtigste Mensch in unserem Leben. Gleich nach unserem Partner oder unserer Partnerin.” username=”LebenFuehrenDe”]
In unserer Organisation sind wir erfolgreich oder nicht. Das Bewertet natürlich die Organisation und nicht wir selber. Die Repräsentation der Organisation ist eben der Vorgesetzte. Wir sind ausschließlich dann in der Organisation erfolgreich, wenn der Chef uns dafür hält. Daher ist der Chef für erfolgreiche Menschen eben so wichtig.
Was geht nicht?
Feedback: Die Idee von Feedback ist eine Verhaltensänderung beim Feedbackempfänger herbei zu führen. Es besteht aus der Frage, ob Feedback gewünscht ist, dann der Beschreibung des Verhaltens und der Auswirkung. Und am Ende der Frage nach einem möglichen, anderen Verhalten den Feedbackempfängers. Das funktioniert nicht nach oben.
- Für Ziele sorgen: Ziele funktionieren nur von groß nach klein. Und daher nur von oben nach unten.
- Kontrollieren: Den Chef im Tagesgeschäft kontrollieren, geht überhaupt nicht. Und manchmal ist er unsere Ressource, Teil unserer Aufgaben. Dann dürfen wir schon tracken, wie die Ergebnis-Erreichung ist. Nur gilt es dabei einige Dinge zu beachten.
- Fördern und coachen: Auch das ist üblicher Weise eine Oben-Unten Beziehung. Es gibt einen Grund, warum die erfolgreichen Coaching-Programme über Abteilungsgrenzen hinweg arbeiten und niemals im gleichen Hierarchie-Ast.
- Niemals überraschen: Eigentlich trivial, ich will es dennoch erwähnen. Eine Überraschung ist manifestierter Kontrollverlust. Und der Chef wird dafür bezahlt, die Dinge zu kontrollieren. Eine Überraschung fühlt sich nur zu Weihnachten gut an. Im Berufsleben ist sie unbedingt zu vermeiden.
Was geht?
- Chef zur Ressource machen: Der Chef hat mehr macht, ist oft besser vernetzt, hat Zugang zu anderen Entscheiderkreisen und er hat ein Budget. Alles Dinge, die ihn zu einer guten Ressource für unsere Vorhaben machen. Identifizieren Sie die Chef-Aufgaben. Die Dinge, die Sie zwar auch schaffen, die dem Chef aber qua „Chef sein“ um einiges leichter fallen und spannen Sie ihn ein. Mit genau dem Argument.
- Den Chef kennen: Eine Selbstverständlichkeit für uns, wenn es um unsere Mitarbeiter geht. Leider oft gar nichtmehr s selbstverständlich, wenn es nach oben geht. Und absolut wichtig, damit Sie um die Schwächen des Chefs herum arbeiten und ihre Stärken gut nutzen können.
Den Chef anerkennen: Silke Glüsenkamp hat es ihrem aktuellen Artikel schön beschrieben: Ehrliche Anerkennung darf es auch nach oben geben.
Und eine Sache ist es, glaube ich, sehr wichtig stets präsent zu haben:
Chefs sind auch nur Menschen.
Mit allen Macken, mit allen Ängsten, Stärken, Schwächen, Vorlieben, wie alle anderen auch.
Haben Sie eine kooperative Woche
Ihr OLAF DAMMANN
In der Episode 46 von Mitte August habe ich den Liebster Award angenommen. Das ist eine Anerkennung aus der Blogger Szene mit der Idee, andere Blogs zu lesen und zu nominieren. Der Blogger nominiert eine Zahl weiterer Blogs und empfiehlt diese so seinem Publikum. Es sind bevorzugt kleinere Blogs zu empfehlen, um deren Reichweite zu erhöhen.
Da ich podcaste, habe auch andere Podcaster nominiert. Thomas Reining hat jetzt seinen Award angenommen. Sie finden Ihn auf thomas-reining.de. Hören Sie seine aktuelle Episode an, dort wird er meine 11 Fragen beantworten. Und hören sie sich seinen Podcast überhaupt einmal an, ich finde ihn sehr spannend.
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