Heute geht es noch einmal an die Firmenvision, ich verlängere damit die Episode von letzter Woche. Ich gehe der Frage nach dem Ziel der Firmenvision nach.
Ich hatte dieses Begriffsquartett eingeführt:
- Vision
- Strategie
- Ziel
- Plan
Schauen Sie doch gern nochmal in die letzte Episode rein.
In der heutigen Episode arbeite ich heraus, was das Ziel einer Vision ist. Auch eine Vision ist ein Werkzeug und wer ein Werkzeug einsetzt, sollte wissen wozu. Es sind mindestens fünf mögliche Ziele:
1) Mitarbeitern Orientierung geben
Die Vision gibt Orientierung. Orientierung, damit Ihre Mitarbeiter immer eigenständiger entscheiden können. Ihnen Kram vom Hals halten, alle schneller werden. Die Vision gespannt einen Handlungsrahmen auf, in dem sich die Leute bewegen können.
Das ist der bedeutendste Grund dafür, warum auch kleinen Einheiten, wie Abteilungen oder Teams, je eigene Visionen nützen.
“Olaf, kannst Du Dir das mal anschauen?” Klar, kann ich. Und auf diesen, immer wiederkommenden Wunsch reagiere ich nun mit einer neuen Antwort:
Leaders Practice
Profis trainieren. Ich trainiere mit Ihnen in einer Kleingruppe. Ein Nachmittag Führung.
2) Mitarbeitern Sinnangebot machen
Menschen wollen Unabhängig sein, beitragen, nützlich sein. Sie wollen einen Sinn im Tun erleben! Ich betone immer und immer wieder, dass diese so weitverbreitete Pest der „X% mehr Umsatz“-Vorgaben Unsinn sind, weil sich damit von niemandem irgendein Sinn finden lässt.
Anders herum finden die Mitglieder der freiwilligen Hilfsorganisationen reichlich Sinn in ihrem Tun. Deswegen machen sie es ja, die werden nicht mit Schmerzensgeld gezwungen.
3) Sich für höheres Empfehlen
Dieser Punkt ist gewagt, hören Sie daher unbedingt rein.
4) Warum sollen Kunden bei Ihnen kaufen?
Es geht sowohl um interne als auch um externe Kunden. JEDE Abteilung hat Kunden und muss ihnen einen Mehrwert liefern. Das Problemen ist nur allzu oft, dass dieser Kundennutzen nicht artikuliert wurde. Holen Sie das unbedingt nach, ihre Leute müssen ein klares und einheitliches Verständnis davon haben, wird er Kunde ist.
Visionen geben oft den entscheidenden Kaufausschlag. Ich glaube schon lange nicht mehr, dass Wir schlicht das billigste kaufen, da spielen ganz andere Faktoren hinein.
Da sehe ich viele, hier eine kleine Auswahl:
- Nachhaltigkeit (leider heue inflationär genutzt)
- Nationalität (Beispiel Milchproduzent)
- Fair gehandelt (Beispiel Kaffee)
- Unabhängigkeit (Beispiel Frei vs. Starbucks)
5) Warum sollen Menschen bei Ihnen arbeiten?
Sie kennen den Begriff des Fachkräftemangels? Klar. Ich glaube, dass eine Vision ein großartiges Selektionskriterum darstellt: Zum einen separiert es die Mitarbeiter aus, die ‚eh nicht zum Unternehmen passen. Zum anderen bietet es eine Differenzierung zu all den anderen, ähnlichen Unternehmen am Markt bietet.
Vier Kriterien, die Ihre Vision erfüllen muss
Wie soll denn nun eine Vision gemacht sein, die wirkt? Hier vier Kriterien:
Der Kunde muss im Mittelpunkt stehen
Es geht um den Kundennutzen, das ist der einzige Grund, warum es Ihre Organisation gibt. Wer glaubt, keinen Kunden zu haben, hat nicht aufgepasst. Besprechen Sie intern, wer Ihr wirklicher Kunde ist. Stellen sie sicher, dass ihre ganze Abteilung das gleiche Verständnis hat.
Es ist ein Zielbild, keine Handlung
Alle sind immer so schnell dabei, in Handlungen zu denken. Das ist bestenfalls ein Ziel aber nicht die Vision. Die Vision ist die Antwort auf die Frage „Warum gibt es die Organisation“. Nicht „Was tut die Organisation“.
Emotional sein. Die Vision ist für MENSCHEN
Eine Vision soll inspirieren. Nur Bilder können inspirieren, Geschichten, Gefühle. Aber keine isolierten Tätigkeiten und schon lange keine Zahlen. Die Vision ist von Menschen für Menschen.
Die Vision will positiv und anders zu heute sein.
Die Vision darf ein Bild von der Zukunft zeichnen. Eines, das sich positiv von heute unterscheidet.
Bleiben Sie in Führung
Ihr OLAF KAPINSKI
Podcast: Play in new window | Download