Heute gibt es mal wieder eine Hörerinnen-Frage. Willkommen zur Episode mit der Loyalität.
Karin ist Abteilungsleiterin. Entweder geht sie nach Barcelona oder sie kann das Unternehmen verlassen. Soweit ihr Dilemma. Allerdings weiß sie schon davon, ihre Mitarbeiter allerdings noch nicht. Karin fragt, wie sie jetzt agieren soll: Soll sie dem Team den Plan kommunizieren? Auf der anderen Seite weiß sie, dass ihr Team ist bekannt dafür, Probleme anzupacken und zu lösen. Karin fragt, ob das in diesem Fall überhaupt umsetzbar ist.
Wie äußert sich Loyalität überhaupt?
Mitarbeiter gehen zu Firmen und weg von Vorgesetzten. Es gibt kein Unternehmen, zu dem man loyal sein kann. Unternehmen sind handelnden Personen, zu denen wiederum Mitarbeiter Loyalität aufbauen können. Ich denke, dass es zusätzlich möglich ist, einer Idee gegenüber loyal zu sein. Ein Beispiel dafür sind Organisationen wie das THW oder die Johanniter. Die Menschen, die dort arbeiten, sind vor allem loyal gegenüber der Idee, des Sinns, welchen die Organisation symbolisiert.
Leute vor eine schwierige Wahl stellen? Eher keine Form von Loyalität
Zurück zu Karin: Wenn die Firma sagt, ihre Abteilung wird outgesourced und sie keine wirkliche Wahl hat, würde ich an ihrer Stelle schauen, schnell von der Firma wegzukommen. Ich bin der Meinung, dass Loyalität zwei Seiten braucht. In so einer Situation hat die Firma das Vertrauen missbraucht. Ich denke, wenn ich Leute halten möchte, dann kann die Firma mit den Mitarbeitern zusammenarbeiten und gemeinsam nach Lösungen suchen.
Wie kann die Firma es besser machen?
Wenn die Firma wirklich daran interessiert ist, am neuen Standort etwas Tolles aufzubauen, sollte das Angebot natürlich möglichst attraktiv gestaltet werden. Kommt die Firma und bietet die Übernahme der Kosten von Umzug und Wohnung an, dann steht der Mitarbeiter der Sache womöglich direkt ganz anders gegenüber.
Im Prinzip gibt es zwei Extreme auf der Loyalitätswaage – die ich Ihnen in dieser Episode erkläre. Ich denke, jeder von uns sollte seine eigene Balance finden.
Ich wünsche eine tolle Woche.
Ihr OLAF KAPINSKI
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