Es gibt genügend Leute, die haben Teams, die funktionieren und wissen nicht warum… und es gibt Leute, die Teams haben, die nicht funktionieren, ohne zu wissen warum. Dass das eine ungünstige Ausgangslage für ein erfolgreiches Führungskräfte-Dasein ist, muss ich wohl nicht weiter erläutern.
Um uns an das Thema zu bringen, nehme ich mal einen Sportverein als Beispiel. Die meisten Leute gehen in den Verein, weil sie Spaß daran haben, sie gehen dort freiwillig hin. Die Frage ist jetzt: Wie entstehen solche Teams? Kohäsion, beziehungsweise Zusammenhalt ist die Antwort. Kohäsion entsteht, wenn der Verein, das Team, besonders attraktiv für die Mitglieder ist. Irgendwelche Werte werden innerhalb dieser Gruppe befriedigt (gemeinsames Lernen, sportlicher Ehrgeiz…). Teilhabe am Team erzeugt ebenfalls Zusammenhalt. Ein Verein, zu dem alle gerne gehen, mindert die Fluktuation. Außerdem sorgt eine hohe Kohäsion für eine Vereinheitlichung von Verhalten und Auftreten.
So zerstören Sie die Kohäsion in einem Team
Hier die 10 Punkte im Überblick
- Interaktion im Team unterbinden
- Teams vergrößern
- Mitgliedschaft im Team unsichtbar machen
- Teamreputation reduzieren
- Gemeinsamkeiten der Teammitglieder reduzieren
- Kein Wettkampf mit anderen Teams
- Kein Einfluss auf neue Mitglieder geben
- Keine gemeinsamen Ziele
- Ein Gefühl der Ungleichheit erzeugen
- Private Konflikte
Interaktion im Team unterbinden
Wenn Sie dafür sorgen, dass es keine Kaffeeküche, keine Diskussion zu gemeinsamen Betriebsfeiern, etc. gibt, dann wirkt sich das natürlich nicht besonders gut auf Ihr Team aus.
Teams vergrößern
Passiert leider oft, manchmal auch ungewollt. Dazu gar nicht viele Worte. Schauen Sie sich einfach das Video an, mit einem realen Fall.
Mitgliedschaft im Team unsichtbar machen
Im Sportverein tragen alle Trikots. Wie ist es in Ihrer Organisation? Es geht gar nicht darum, dass Ihr Team sich mit der gleichen Krawatte outen muss. Aber eine Zugehörigkeit herzustellen hilft dem Zusammenhalt.
Teamreputation reduzieren
Dieser Punkt ist eigentlich trivial. Wer hat schon Lust Teil eines Teams zu sein, wofür man sich schämen muss. Je schlechter ein Team von außengesehen dasteht, desto geringer ist die Kohäsion.
Gemeinsamkeiten der Teammitglieder reduzieren
Wir starten hier keine politische Diskussion! Wenn jedoch die Mitglieder „gleich“ ticken, dann bilden sie viel eher eine Einheit. Bei Gemeinsamkeiten rede ich jetzt nicht von der Augenfarbe.
Kein Wettkampf mit anderen Teams
Im Berufsleben nicht unbedingt üblich, aber im Sport. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, als Volleyballteam nicht mehr an Wettkämpfen teilzunehmen. Not!
Dieses Thema steht und fällt mit dem Grad an Vertrauen, dass in Ihrem Team herrscht. Das wertvollste Tool, um Vertrauen zu erzeugen und zu vertiefen sind One on Ones. Dazu habe ich Ihnen einen vollständigen, kostenlosen Leitfaden erstellt:
Kein Einfluss auf neue Mitglieder geben
In einem gut aufgestellten Verein, haben die meisten Leute eine Art Mitspracherecht, wenn es um neue Mitglieder geht. So sollte das auch im Rahmen, in einem Team stattfinden. Sie müssen jetzt keine Aufnahmerituale einführen, aber in den großen Gangs ist damit sichergestellt, dass alle ähnlich funktionieren.
Keine gemeinsamen Ziele
Grade im Pflegebereich, trotz schlechter Bezahlung und heftigen Arbeitszeiten, arbeiten immer noch Menschen. Warum? Weil sie eine direkte Wirksamkeit ihres Handelns sehen können. In erfolgreichen Organisationen sehen die Mitglieder einen Sinn.
Ein Gefühl der Ungleichheit erzeugen
Ungleichheit bedeutet nicht, dass es keine Hierarchie gibt. Ungleichheit bedeutet eine ungleiche Behandlung ohne Sinn. Denken Sie einfach nur daran: Der Papa ist Trainer, der Sohnemann hat eigentlich nichts drauf und bekommt trotzdem die wichtigste Position im Team.
Private Konflikte
Und wenn Sie zum Schluss noch die privaten Konflikte im gesamten Team austragen, dann haben Sie’s garantiert bald geschafft, Ihr Team zu sprengen.
Und wissen Sie, wo diese Punkte komplett berücksichtigt werden? In richtig heftigen, kriminellen Banden und das ist der Grund, warum die in deren Sinne, „gut funktionieren“!
Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche!
Ihr OLAF KAPINSKI
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